In hiesigen hart umkämpften Märkten sind Qualität, Informationssicherheit und die betriebliche Kontinuität erfolgsrelevante Faktoren. Um diese zu gewährleisten setzen viele Unternehmen Managementsysteme ein. Unter diesem Sammelbegriff wird die Gesamtheit der zusammenhängenden, spezifischen Managementsysteme verstanden (Bsp.: Qualitäts-Managementsysteme, Informationssicherheits-Managementsysteme, Betriebskontinuitäts-Managementsysteme).
Der Fokus der Systeme liegt auf der Umsetzung der unternehmensinternen Politik und Ziele. Mit Hilfe von Zertifizierungen, welche von zahlreichen Kunden und Geschäftspartner gefordert werden, können Unternehmen einen gewissen Standard der jeweiligen Managementsysteme nachweisen. Hierbei ist es erforderlich, innerhalb von Audits, die durch einen externen Partner durchgeführt werden, die Anforderungen bestimmter internationaler Standards, wie z.B. ISO 9001 zu erfüllen. Parallel werden in einem kürzeren Zyklus interne Audits durchgeführt um mögliche Abweichungen frühzeitig festzustellen.
Zahlreiche internationale Konzerne verfügen zum Beispiel aufgrund von Unternehmensübernahmen über Managementsysteme gleicher Art. Die Herausforderung ist hierbei ein Anstieg der Komplexität der Managementsysteme, der ab einer kritischen Anzahl der Systeme eintritt. Hieraus resultiert zwangsläufig die Redundanz von Prozessen, wie z.B. der interne Auditprozess. Die Disziplin der „Prozessharmonisierung“ liefert Methoden und Theorien um die gegebenenfalls unterschiedlichen Prozessvarianten zu standardisieren.Mit Hilfe einer harmonisierten Prozesslandkarte kann die Komplexität verringert und die Effektivität erhöht werden.
Der Untersuchungsgegenstand ist die Transformation der Methoden der Prozessharmonisierung auf eine ganzheitliche Managementsystem-Harmonisierung am Beispiel der SAP AG. Zunächst erfolgt die theoretische Darlegung des Prozessharmonisierungsansatzes. Darauf aufbauend wird die Umsetzung thematisiert. Hierbei werden insbesondere die Anwendbarkeit und die technische Realisierung der theoretischen Ansätze untersucht. Im Fokus steht der interne Auditprozess und die Konsolidierung der anschließenden korrektiven und vorbeugenden Maßnahmen „Corrective and Preventive Actions“ (CAPAs). Der interne Auditprozess wird als Referenzprozess für die Prozessharmonisierung verwendet, da dieser einen zentralen Bestandteil verschiedener ISO Standards darstellt. Aus diesem Grund existieren unterschiedliche Prozessvarianten in mehreren Managementsystemen (siehe Abbildung).
Das Ziel des Vorhabens ist die Anforderungsanalyse für ein einheitliches internes Audit Tool Framework und die Entwicklung eines Prototypes („CAPA Consolidation Tool“) zur Konsolidierung der CAPAs. Im Verlauf der Entwicklung des Audit Tool Frameworks, werden folgende Meilensteine verfolgt:
Aufbauend auf den Ideen der Prozessharmonisierung, sollen hierbei Methoden und Erkenntnisse für eine Managementsystem-Harmonisierung abgeleitet werden. Somit wird ein erster Schritt zur ganzheitlichen, harmonisierten Lösung dargestellt.