Die Informationstechnologie (IT) wandelte viele Geschäfte um, schaffte viele neue und auch welche ab. Noch mehr Geschäftsänderung gab es mit der Entstehung der sozialen Netzwerke ab dem Web 2.0. Einer der unabdingbaren IT-Infrastrukturen stellte das Enterprise Ressource Planning (ERP) System dar, welches sich in Marktwettbewerb als wichtiger Parameter  beweisen konnte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Bedeutung des ERP-Systems vom „nice to have“ zu einem Existenzaspekt, das bedroht wird, wenn die Integration des ERP-Systems im Unternehmen fehlgeschlagen ist. In der heutigen Zeit ist die Führung eines großen Unternehmens ohne die Einsetzung eines ERP-Systems undenkbar, dessen Integration von wesentlicher Bedeutung für den Aufbau von Wettbewerbsvorteilen in einem stark globalisierten Markt ist. Die Notwendigkeit des ERP-Systems bezieht sich sowohl auf Großunternehmen als auch auf kleine und mittelständige Unternehmen (KMU), wobei einige KMUs aus finanziellen Gründen sowie Personalmangel nicht in der Lage sind, ERP System bei sich implementieren zu lassen.

Die Instillation und Integration eines ERP-Systems ist ein kritischer Prozess, der sowohl große als auch kleine und mittelständige Unternehmen gegenübersteht. Viele Unternehmen leiden besonders an Know How Engpässen sowie Mangel an ausgebildeten internen Ressourcen. Aus diesem Grund bildeten sich mit der Entstehung des ERP-Systems auch die unterschiedlichsten Unterstützungsdienste. Vom einzelnen Beratungsdienst bis zum kompletten Outsourcing des ERP-Systems haben sich Geschäfte etabliert, die sich auf die Unternehmensunterstützung bei der Einführung und Benutzung von ERP-Systemen spezialisiert haben.

Nach S.- I. Chang braucht ein Berater für ein ERP-System das Wissen in drei verschiedenen Dimensionen. Die erste Dimension ist das Wissen für den Umgang mit dem ERP-System, zweitens ein angemessenes Technologieverständnis und als dritte Dimension das Business-Know-How und die praktische Erfahrung. Dazu kommt das Wissen über die Betriebsbeschränkung aus den Rechtsvorschriften, z.B. in der Finanzverwaltung innerhalb eines spezifischen Regierungsumfeldes. All das macht das Erfolgsrisiko von den Beratungsfirmen und Systemanbieter, die auch die Berater zur Verfügung stellen, abhängig.

Auf der anderen Seite wurden viele Geschäfte neu aufgestellt oder ganz neu erfunden, um vom Web 2.0, welches ein enormes Netzwerk von Anwendern mit unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten darstellt, profitieren zu können. Vielleicht ist das nächste Consulting-Business? 

Mit dem Ziel, die Intelligenz hinter dem enormen sozialen Netzwerk zu nutzen, ist ein neues Phänomen entstanden: „Crowdsourcing“. Crowdsourcing baut auf dem Know-How im crowd, also in der Menschenmasse. Das Geschäftsmodell funktioniert in etwa auf folgende Weise: Ein Kunde fragt nach einer Idee oder einer Lösung zu einem Problem und bietet dafür eine Belohnung. Die Anfrage wird als eine „offene Ausschreibung“ in der Crowdsourcing-Plattform veröffentlicht. Darauf kann ein beliebiger Nutzer aus der ganzen Welt antworten bzw. das Problem/ Anfrage lösen und die Belohnung kassieren.

Demzufolge ist die Technologie bereit das traditionelle Beratungsmodell zu verbessern, indem es Wege gefunden werden, die angeforderten Berater mit den richtigen Fähigkeiten, per Mausklick zu finden und unkompliziert eine Lösung liefern zu lassen.